Erscheinungsdatum: 08.06 2012
Auflagenhöhe:
Druckart: Offset
Entwurf: P. Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
Zustand: **, postfrisch, ungestempelt, unused
Die Zisterzienser des Stiftes Lilienfeld betrachten es als ihre Hauptaufgabe, die Liturgie (Stundenliturgie und Heilige Messe) zu feiern. Dem Stift Lilienfeld sind 19 Pfarren inkorporiert, in denen die Patres als Seelsorger wirken. Einzelne Patres sind auf einer theologischen Fakultät tätig, einige sind Religionslehrer. Das Stift Lilienfeld nimmt gerne Gäste auf und ist eine wichtige Pilgerstation auf der Via Sacra, dem alten Pilgerweg nach Mariazell. Manche Patres wirken in der Verwaltung des Klostergutes. Die Einnahmen von Forst, Jagd, Fischerei und Gästebetreuung werden für die Löhne der Mitarbeiter und für die Erhaltung der zahlreichen historischen Gebäude des Stiftes Lilienfeld (Stiftskomplex, Pfarrkirchen und Pfarrhöfe in den inkorporierten Pfarren) gebraucht. Das Stift Lilienfeld stellt das mittelalterliche Laienbrüderdormitorium und das aus dem 13. Jahrhundert stammende Cellarium für Veranstaltungen zur Verfügung. Bei Führungen können die mittelalterliche Klosteranlage und die barocke Bibliothek besichtigt werden. Der Abtei Lilienfeld ist ein Klosterladen und eine Buchhandlung angeschlossen. Das Stift ist ein spirituelles und kulturelles Zentrum der Region. Es gilt als eines der schönsten Denkmäler mittelalterlicher Baukunst in Österreich und ist die größte erhaltene zisterziensische Klosteranlage in Mitteleuropa. Das Kloster wurde 1202 durch Leopold VI., Herzog von Österreich und der Steiermark, als Tochterkloster von Stift Heiligenkreuz gegründet und gehörte damit der Filiation der Primarabtei Morimond an. 1217 versammelte Herzog Leopold VI. in Lilienfeld viele Adelige seines Herrschaftsgebietes, um von hier aus zum Fünften Kreuzzug aufzubrechen. Nach dem Kreuzzug schenkte er dem Stift Lilienfeld eine Kreuzreliquie, die er in Byzanz erhalten hatte. Nach seinem Tod wurde Herzog Leopold VI. in der Kirche des Stiftes Lilienfeld bestattet. Die Begräbnisfeierlichkeiten für den Stifter am 30. November 1230 waren mit der Kirch- und Klosterweihe von Lilienfeld verbunden. 1266 oder 1267 fand Königin Margarete von Babenberg in der Stiftskirche ihre letzte Ruhestätte. Im 14. Jahrhundert erlangte das Skriptorium von Stift Lilienfeld besondere Bedeutung durch Abt Ulrich von Lilienfeld und den Mönch Christannus von Lilienfeld. Die Mönche des Stiftes Lilienfeld nahmen sich im Mittelalter sehr um die Armen- und Krankenfürsorge und um die Gästebeherbergung an. Als Cimburgis von Masowien, die Mutter von Kaiser Friedrich III., auf einer Wallfahrt nach Mariazell in Türnitz starb, wurde sie im Presbyterium der Stiftskirche Lilienfeld bestattet. Nach einer geistlichen Krise im Stift Lilienfeld des 16. Jahrhunderts wurde die Abtei im 17. Jahrhundert zu einem regionalen Zentrum der Gegenreformation. Von 1641 bis 1716 wurde der mittelalterliche Klosterkomplex durch frühbarocke Anbauten des Gasttraktes, des Westtraktes mit den Kaiserzimmern, der Prälatur und der Bibliothek ergänzt. Während der Türkenbelagerung Wiens im Jahr 1683 leistete das Stift Lilienfeld zusammen mit der Bevölkerung der Umgebung erfolgreichen Widerstand gegen die Plünderungen der umherziehenden Türken und Tataren. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden der Kirchturm, die Bibliothek und die Kircheninneneinrichtung im Barockstil errichtet. In der Zeit der Aufklärung übernahm das Stift Lilienfeld zahlreiche Aufgaben in der Pfarrseelsorge vieler neuer Pfarren. 1789 ließ Kaiser Joseph II. das Stift Lilienfeld aufgrund großer Schulden des Stiftes aufheben. Sein Nachfolger Kaiser Leopold II. stellte es jedoch - auch auf Bitten der Lilienfelder Bevölkerung - wieder her. Während dieses einen Jahres der Aufhebung gingen viele wertvolle Kunstgegenstände und Schriften des Stiftes verloren. 1810 verheerte ein großer Brand fast das ganze Stift, das in den Folgejahren unter Abt Johann Ladislaus Pyrker mühsam wieder aufgebaut wurde. Dieser Abt wurde später Patriarch von Venedig und schließlich Erzbischof von Eger (Ungarn). Die Äbte des Stiftes Lilienfeld traten während des 19. Jahrhunderts als Kunstmäzene im Bereich der Musik und Malerei auf. Abt Ambros Becziczka ließ 1826 einen botanischen Garten mit exotischen Pflanzen, den sogenannten Stiftspark, anlegen. Im 20. Jahrhundert litt das Stift Lilienfeld sehr an den wirtschaftlichen Krisen der 1930er Jahre, an starken Beschränkungen während des NS-Regimes und an den Zerstörungen während der letzten Kriegstage 1945. Eine russische Bibel soll dafür verantwortlich sein, dass das Kloster von den Besatzungssoldaten der sowjetischen Armee verschont blieb. Auch ein Hinweis im Gästebuch des sowjetischen Kommandant in russischer Sprache deutet auf den Schonung des Klosters durch die Besatzungsmacht hin.
„\"... In diesem Kloster musste ich mit einer Gruppe Soldaten in den Tagen des Kriegsende einige Tage bleiben und auf alle erdenklichen Weisen rettete ich dieses Kloster vor Plünderung, indem ich seine Denkmäler bewachte. ...\"“
– Übersetzung des Eintrags im Gästebuch
Nach der Zeit des Wiederaufbaus fand im Stift Lilienfeld 1976 die Niederösterreichische Landesausstellung \"1000 Jahre Babenberger in Österreich\" statt. 1976 verlieh Papst Paul VI. der Stiftskirche Lilienfeld den Titel einer Basilika minor. Bei Grabungen in der Stiftskirche im Jahr 1974 wurde festgestellt, dass der aus Türnitzer Marmor Sarg Leopolds VI. nur ein Kenotaph ist, er selbst aber abseits unter der östlichen Chorschranke begraben liegt. Unter dem leeren Sarg selbst ist die Grablege von Cimburgis von Masowien. Unter der westlichen Chorschranke liegt Margarete von Babenberg. Im Presbyterium in dem Cimburgis vermutet wurde, liegt der Freisinger Erzbischof Konrad IV., der 1340 verstorben ist. Anlässlich der 800 Jahr-Feier gab es 2002 im Stift Lilienfeld die Sonder-Ausstellung \"Cisto\" über einzelne Aspekte seiner Geschichte.
It was founded in 1202 by Leopold VI, Duke of Austria and Styria, as a daughter house of Heiligenkreuz Abbey. Successive abbots acted as councillors to the rulers of Austria, and the abbey became wealthy as a result of this valuable connection.
Abbot Matthew Kollweis (1650–1695) turned the monastery into a fortress during the Turkish advance against Vienna in 1683, installing a garrison and giving shelter to a large number of fugitives.
In the 17th century the medieval buildings were extended by Baroque additions. In the first half of the 18th century the tower, library and church interior and furnishings were also refurbished in the Baroque style.
The abbey was suppressed by Emperor Joseph II in 1789, but although the library, archives and portable valuables were removed, on the death of Joseph II it was reopened by Emperor Leopold II as early as 1790.
In 1810 much of the abbey was destroyed in a fire, but was rebuilt under Abbot Johann Ladislaus Pyrker, who later became the Patriarch of Venice (1820–26) and eventually Archbishop of Eger.
In 1976 Pope Paul VI declared the abbey church of Lilienfeld a \"basilica minor\".
The community belongs to the Cistercians of the Common Observance and is part of the Austrian Congregation.
From the early 1980s Lilienfeld Abbey has hosted the Sommerakademie Lilienfeld, a summer music academy with master classes by renowned teachers. The courses are held during two weeks in July, and usually 5 concerts are performed by the participants. In 2008 alone, over 160 people from 27 countries took part in the activities of the Sommerakademie Lilienfeld.
[edit] Winemaking at the Lilienfelderhof (Domaene Lilienfeld)As part of his endowment, Duke Leopold VI, Duke of Austria, granted the Abbey lands in and around Pfaffstätten, between Baden and Gumpoldskirchen, upon which the monks erected a walled estate (known as a \"monastic grange\"). This estate, the Lilienfelderhof, comprising a gothic church, manor house, and numerous other buildings, was acquired in 2006 by the Kartause Gaming Private Foundation via a 99-year leasehold. The property and its vineyards are currently in the process of being restored and revitalised.
L´abbaye de l´Ordre de Cîteaux a été fondée en 1202, grâce à la protection du duc Léopold VI d´Autriche, comme fille de l´abbaye d´Heiligenkreuz et appartient donc à la filiation de l´abbaye de Morimond en France. Elle a été rénovée entre 1641 et 1716 dans un style baroque (bibliothèque, hôtellerie, chambre de l´Empereur, aîle est, etc…). Un clocher est rajouté au XVIIIe siècle.
Cette abbaye est un chef-d´œuvre du Moyen Âge et de l´art baroque de l´Europe centrale.
L´empereur Joseph II, enpreint des idées du despotisme éclairé, la fait fermer en 1789, mais son successeur Léopold II la fait rouvrir un an plus tard. Une partie de l´abbaye est incendiée en 1810 et l´abbé Johannes Ladislaus Pyrker la fait reconstruire en partie. Cet abbé deviendra ensuite patriarche de Venise et évêque de Eger en Hongrie.
Le pape Paul VI attribue à l´église abbatiale le titre de basilique mineure en 1976.
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